01. 06. 2007

Neuorientierung der Gehörlosengemeinschaft - Notwendigkeit des Engagements an der Basis

Der erste Referent, Rudi Sailer aus München, ist Vorsitzender des Netzwerks der deutschen Gehörlosen-Stadtverbände.

Dieses Engagement, so Rudi Sailer, ist wichtig für die Entwicklung der Gehörlosengemeinschaft. Jeder einzelne kann dazu beitragen. Er erklärte organisatorische Zusammenhänge und die Arbeit des Netzwerks. Auch der SVHGL, in welchem der DMVL selbst Mitglied ist, ist Mitglied im Netzwerk der Gehörlosen-Stadtverbände.

30. 10. und 09. 11. 2007

Überlieferung der (Deutschen) Gebärdensprache und Deafhood

Dr. Christian Rathmann referierte auf zwei Kommunikationsforen. Seine beiden Vorträge griffen ein ganz aktuelles Thema der Gehörlosengemeinschaften und der Deaf Studies weltweit auf. Dr. Rathmann arbeitet als Linguist und Psycholinguist im Centre for Deaf Studies der University of Bristol in Großbritannien. Bevor er nach Bristol gekommen ist, hat er 10 Jahren lang in den Vereinigten Staaten gelebt. Dort hat er u.a. Linguistik und Psycholinguistik an der University of Texas at Austin (USA) studiert und anschließend im Jahr 2005 promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind a) Vielfalt der Gebärdensprachen in linguistischer Hinsicht und der Gehörlosengemeinschaften in sozio-kultureller Hinsicht und b) Spracherwerb gehörloser Kinder (´literacy`). Es kamen so viele Teilnehmer, dass die Stühle im großen Saal nicht ausreichten, darunter auch Dozenten und Studenten der Fachhochschulen Magdeburg und Zwickau.

11. 12. 2007

Verständigung mit gehörlosen Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen

Ein weiteres brisantes Thema wurde von Simon Kollien vorgetragen. Das vierte Kofo stand unter der Schirmherrschaft von Herrn Stephan Pöhler, Beauftragter der sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Gehörlosen Sachsen e.V. organisiert. Der Diplompsychologe Simon Kollien erläuterte Kommunikationsprobleme Gehörloser beim Arztbesuch oder im Therapieprozess. Diese Kommunikationsprobleme haben negative Auswirkungen auf die Heilung und das Befinden der Patienten. Es ist besonders wichtig, dass hörendes medizinisches Personal das Verhalten hörgeschädigter Patienten kennt und berücksichtigt. Einladungen zu diesem KoFo gingen auch an die Landesärztekammer Sachsen und die Universitätsklinik Leipzig.