2016

Im Jahr 2016 wurden von der Selbsthilfegruppe KOFO wieder drei Kommunikationsforen organisiert und durchgeführt. Alle Kommunikationsforen wurden von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt, da unter den Teilnehmern auch Hörende anwesend waren.

1. KOFO am 11.03.2016 zum Thema:

„Blitzlichter der Dunkelheit“ Das Leben einer tauben Frau

Referentin: Sabine Helbig-Ruppel (Autorin)

Eingeladen wurde Sabine Helbig1-Ruppel, Autorin aus den neuen Bundesländern. Sie wurde hörend geboren, in früher Kindheit schwerhörig und ertaubte mit 17 Jahren völlig. In ihrer Autobiografie beschreibt Sie ihr Leben mit dieser Behinderung. Über das Buch hinaus ist sie sehr engagiert und setzt sich für die Rechte gehörloser und ertaubter Menschen ein.

Ziel dieses Kofos war es, den gehörlosen und hörenden Anwesenden einen tiefen Einblick in die Lebensumstände der Autorin zu verschaffen und Denkanstöße bezüglich der Thematik Hörschädigung, Gehörlosengemeinschaft und -Kultur zu geben. Ein weiteres Anliegen war es, den hörgeschädigten Teilnehmern die Gelegenheit zu eröffnen, über den Verlauf des eigenen Lebens mit Behinderung nachzudenken, Parallelen zu entdecken und Erfahrungen und Erlebnisse untereinander auszutauschen.

Sabine Ruppert-Helbig begann ihren Buchvortrag mit einer kurzen Vorstellung ihrer Person. Anschließend las sie, aufgrund der dialogischen Schreibweise und zum besseren Verständnis, im Wechsel mit ihrem Ehepartner, Ausschnitte aus ihrem Buch vor. Daraufhin kamen viele Fragen im Publikum auf und es fand ein reger Austausch darüber statt.

2. KOFO am 02.12.2016 zum Thema:

"Bundesgleichstellungsgesetzt, Bundesteilhabegesetz"

 Referent des Kofos war Helmut Vogel, Präsident des DGB (Deutscher Gehörlosenbund).

Anlass dieser Veranstaltung war die vorherrschende Unklarheit und die Unzufriedenheit über die Entscheidungen der Bundesversammlung zum Bundesteilhabegesetz (BTHG) unter den Hörgeschädigten.

Herr Vogel gab zu Beginn der Veranstaltung einen Überblick über die vorangegangenen Aktivitäten, Verbesserungsvorschläge und Erfolge des Verbandes und der Interessenvertretung hinsichtlich des BTHG. Anschließend erläuterte er den Gesetzesentwurf in Bezug auf die soziale Teilhabe und erläuterte die Schwachstellen und Problematiken anhand von relevanten Beispielen für die Betroffenengruppe. Hierbei kam es zu vielen Fragen, die jedoch in dieser Veranstaltung aufgrund des zeitlichen Rahmens nicht mehr ausreichend beantwortet werden konnten. Dies wurde vertagt auf den 03.12.2016.

3. KOFO am 03.12.2016 zum Thema:

"BTHG - Fortführung vom 02.12. , Ausblick auf das nächste Jahr mit Workshop"

Zu Beginn wurde auf die Fragen des Vortages nochmal ausführlich eingegangen. Im Anschluss daran wurden die Teilnehmer für den Workshop in zwei Gruppen eingeteilt, um intensiver und mit realen Bezügen über die Inhalte des BTHG zu erfahren. Dabei wurde versucht, den Gehörlosen anhand von Rollenspielen das Gesetz beispielhaft und auf spielerische Art inhaltlich verständlicher zu machen. Ferner gelang es, viele Teilnehmer mehr für gesetzgeberische Themen zu sensibilisieren, um zukünftig noch mehr Mitstreiter zum Engagement für die Belange von Hörgeschädigten zu gewinnen.